Vorsicht vor Folgeschäden: Mit der Graffiti-Entfernung nicht zu lange warten
Berlin / Köln, 13.05.2014 – Graffiti stellen vielerorts nach wie vor ein
hartnäckiges Problem dar. Nicht nur weil sie jährlich laut dem
Zentralverband der Deutschen Haus- und Grundeigentümer Schäden in
dreistelliger Millionenhöhe verursachen, sondern weil sie meist nur mit
beträchtlichem Aufwand entfernt werden können. Krebsgeschwülsten nicht
unähnlich verursachen sie einen umso höheren Schaden, je länger sie
nicht behandelt werden. Das liegt daran, dass die in den Graffiti-Farben
enthaltenen Lösungsmittel schnell aushärten. Umso länger mit der
Entfernung gewartet wird, umso mehr Aufwand muss in der Regel bei der
Graffiti-Beseitigung betrieben werden.
Das sollte aber nicht zu einer "schnellen Lösung" im negativen Sinne
führen. Wer selbst Hand anlegt oder eine unqualifizierte Kraft mit der
Säuberung beauftragt, riskiert sogar noch größere Schäden. "Graffiti
sprühen sollte zwar niemand, dazu in der Lage ist aber prinzipiell
jeder. Anders sieht es bei der fachgerechten Graffiti-Beseitigung aus.
Das komplizierte Ineinanderwirken der jeweils verwendeten Graffito-Farbe
mit dem betroffenen Oberflächenmaterial lässt die rückstandsfreie
Reinigung selbst für langjährig erfahrene Spezialisten immer wieder zu
einer neuen Herausforderung werden", weiß Peter Hollmann, Betriebsleiter
des Berliner Standortes der Niederberger-Gruppe, zu berichten.
Denn poröse oder widerstandsfähige Flächen, mineralische oder organische
Bindungen der Baustoffe erfordern jeweils eine andere spezielle
Säuberungsmethode. Neben den verwendeten Graffiti-Farben und dem
besprühten Oberflächenmaterial kommt es beispielsweise auch auf
Jahreszeit und Witterung an. "Im Winter sollte etwa die
Hochdruckreinigung vor allem bei stark saugendem Material wie
Zementrauputz vermieden werden. Das verwendete Wasser dringt in die
Materie ein und kann bei Frost gefrieren. Die unmittelbaren Folgen
können Risse in der Bausubstanz sein", warnt Peter Hollmann.
Auch wenn die jeweilige Ausgangslage oft eine spezielle Mixtur
verschiedener Säuberungstechniken verlangt, kann dennoch grob zwischen
drei verschiedenen Verfahren unterschieden werden. Die thermische
Reinigung löst wie bereits der Name verrät durch heiße Temperatur die
Schmutzschicht von der Fassade. Zu ihr zählt etwa das
Heißdampfverfahren. Es gilt als besonders umweltfreundlich, da hier
meist auf chemische Zusätze verzichtet werden kann. Das gilt im Prinzip
auch für die zweite grundlegende Verfahrenstechnik, den sogenannten
mechanischen Verfahren. Die chemische Methode ist die dritte und letzte
wichtige Gattung bei der Graffiti-Entfernung. "Besonders zu beachten ist
hier, dass die entstehenden Abwässer nicht einfach auf die Straße
gespült werden dürfen. Weil es sich meist um hoch aggressive,
umweltgefährdende Substanzen handelt, müssen sie als Sondermüll entsorgt
werden", so Hollmann.
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